Wann zum Arzt
Bei akuten Vergiftungen rufen Sie den Notruf. Die Nummern der Giftnotrufzentralen in Deutschland finden Sie hier.
Wenn man die Zeichen der Dehydrierung beachtet, kann Erbrechen in der Regel zu Hause behandelt werden. Achtung: bei Kindern und alten Menschen besteht oft kein Durstgefühl!
Bei unstillbarem Erbrechen droht ein Kreislaufzusammenbruch durch den Flüssigkeitsverlust (Dehydrierung). Das ist der Fall, wenn absolut keine Flüssigkeit mehr behalten wird oder Durchfall hinzukommt. Kennzeichen sind Schwindel, Benommenheit bis zur Verwirrtheit, trockener Mund, Herzstolpern oder Ohnmacht. Der wenige Urin ist dunkel gefärbt. Dann sollte man einen Arzt anrufen und unter Umständen einen Hausbesuch vereinbaren. Er kann dann eine Infusion mit Flüssigkeit und Salzen anlegen. Wichtig ist, dass der Kranke nicht unbeaufsichtigt bleibt. Bei Bewusstlosigkeit muss der Patient in stabile Seitenlage gebracht werden, damit er das Erbrochene nicht einatmet. In schlimmen Fällen bringt man den Kranken ins Krankenhaus.
Achtung bei kleinen Kindern!
Gerade kleine Kinder kommen dann schnell in einen kritischen Zustand. Man erkennt es an bestimmten Symptomen:
- Das Gesicht wirkt eingefallen, vor allem die Augen aber auch Backen und eventuell der Bauch.
- Mund und Zunge sind trocken.
- Das Herz schlägt sehr schnell (Herzrasen), Atmung geht sehr schnell.
- Die Windeln sind über Stunden trocken (kein Urin, bei Durchfall kann man das nicht erkennen).
- Beim Kneifen in den Handrücken bleibt eine Hautfalte stehen.
- Die Körpertemperatur ist häufig erhöht.
- Bei kalten Armen und Beinen und sehr blasser oder gefleckter Haut muss man sofort reagieren.
- Die Stimmung ist reizbar oder teilnahmslos.
- Es kann zu Muskelzittern und Krämpfen kommen.
Abklären
Häufig ist klar, warum es zum Erbrechen gekommen ist. Die Zustände halten selten länger als 2-3 Tage an. Wenn aber dauerhaft Übelkeit besteht und das Erbrechen immer wieder auftritt, sollte ein/e Arzt/in die Ursache abklären. Auch bei Bluterbrechen (schwarz), Erbrechen von grünlich-bräunlicher-gelber Galle oder Kot sollte ein Arzt eingreifen.
Übrigens: manchmal ist bei Erbrechen ein/e Psychotherapeut/in der richtige Ansprechpartner.