Fußpilz
Fußpilz - Wie wird man den ungebetenen Gast schnell wieder los?
Fußpilz ist eine häufige, aber gut behandelbare Hauterkrankung. Symptome wie Juckreiz und schuppige Haut können unangenehm sein, aber mit einer frühzeitigen und konsequenten Behandlung lässt sich der Pilz oft erfolgreich bekämpfen.
Von: PhytoDoc-Redaktion
Fußpilz: Das Wichtigste auf einen Blick
Fußpilz, auch als Tinea pedis bezeichnet, ist eine weitverbreitete Pilzerkrankung der Haut, die den Fuß befällt. Sie ist die häufigste Pilzerkrankung des Menschen. Pilze mögen es warm und feucht, daher ist diese Körperregion besonders häufig betroffen. Und die Hautpilze ernähren sich von Keratin, das ist ein Eiweiß, das besonders viel in den obersten Hautschichten von unseren Füßen vorkommt.
Was sind die Ursachen?
Die Hautpilze, die zur Gruppe der Dermatophyten gehören, dringen meist durch vorgeschädigte Haut ein, also durch kleine Risse oder Wunden. Da, wo viele Menschen z. B. in Gemeinschaftsduschen zusammenkommen, werden die Pilzsporen durch infizierte Hautschuppen oder durch direkten Hautkontakt übertragen.
Wie äußert sich Fußpilz?
Besonders in den Zehenzwischenräumen verspüren Betroffene oft ein intensives Jucken, das sich nach dem Tragen von Schuhen oder nach dem Sport verstärken kann. Daher heißt Fußpilz im englischen auch "athlete's foot". Die Haut schuppt sich, weist eine weißliche Farbe auf und fühlt sich dicker an.
Verschwindet Fußpilz von alleine?
Nein, meist verschwindet der Fußpilz nicht wieder von alleine. Daher ist eine frühe Behandlung sehr wichtig, da er auch ansteckend für andere ist. Eine Verschleppung durch Nichtbehandlung erhöht auch das Risiko, dass sich der Fußpilz auf die Nägel ausweitet und so zu Nagelpilz führt.
Wie sieht die Behandlung aus?
Erste Wahl sind pilztötende Cremes, Sprays oder Puder, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Es gibt aber auch pilzhemmende Heilpflanzen wie Artemisia annua oder Thymianöl, die ergänzend nützlich sein können.
In diesem Artikel gehen wir auf weitere Ursachen, Risikofaktoren, Tipps zur Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten, einschließlich Heilpflanzen ein. Zu vertiefenden Informationen gelangen Sie über das Inhaltsverzeichnis.
Inhaltsverzeichnis
Wie macht sich Fußpilz bemerkbar?
Die Symptome von Fußpilz können je nach Schwere der Infektion variieren. Es werden aber meistens zunächst die Zehenzwischenräume und hier vor allem die Haut zwischen dem vierten und fünften Zeh befallen. Aber auch die Fußsohlen und in besonders schweren Fällen der Fußrücken können befallen werden.
Die Haut zeigt sich trocken, rissig, ohne Entzündungszeichen, dafür aber mit einer vermehrten Hornhautbildung.
Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Juckreiz: Besonders in den Zehenzwischenräumen verspüren Betroffene oft ein intensives Jucken, das sich nach dem Tragen von Schuhen oder nach dem Sport verstärken kann.
- Schuppende Haut: Die Haut, insbesondere an den betroffenen Stellen, neigt dazu, trocken und schuppig zu werden. In einigen Fällen bilden sich schmerzhafte Risse.
- Bläschenbildung: In schwereren Fällen können sich kleine Bläschen oder Pusteln bilden, die jucken oder schmerzhaft sein können.
Ursachen von Fußpilz
Fußpilz wird durch Dermatophyten verursacht, eine Pilzgruppe, die sich von Keratin, dem Hauptbestandteil der Haut, ernährt. Diese Pilze gedeihen besonders gut in warmen, feuchten Umgebungen, was erklärt, warum Fußpilz häufig nach dem Tragen von engen, luftundurchlässigen Schuhen oder nach dem Besuch öffentlicher Schwimmbäder auftritt.
Gerade die Zehenzwischenräume sind besonders anfällig, da hier Haut an Haut liegt und sich leicht feuchte Stellen bilden können. Außerdem sind Füße im Vergleich zu anderen Körperteilen geringer durchblutet, was das Eindringen der Pilze erleichtert.
Wie erfolgt der Pilzbefall?
Fußpilz ist ansteckend: Die Pilzsporen werden durch infizierte Hautschuppen oder durch direkten Hautkontakt übertragen. Die Hautpilze dringen meist durch vorgeschädigte Haut ein, also durch kleine Risse oder Wunden.
Diese Risikofaktoren erhöhen einen Pilzbefall
Eine schlechte Durchblutung fördert Fußpilz. Risikofaktoren sind daher:
Außerdem
- Geschwächtes Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie ältere Menschen oder Personen mit chronischen Krankheiten, sind anfälliger für Fußpilzinfektionen.
- Schweißfüße
- Fußpilz in der Familie
- Fußfehlstellungen
- das Tragen von engen Schuhen
Wie häufig ist Fußpilz?
Fußpilz ist weit verbreitet, wird aber aus Scham oft verschwiegen. Die Angaben schwanken zwischen 4 und 15 Prozent der Bevölkerung, die unter Fußpilz leiden.
Und wie schon oben erwähnt, Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Hat Fußpilz mit mangelnder Hygiene zu tun?
Wie oben bereits ausgeführt, lauern Fußpilze an vielen Stellen und die Risikofaktoren sind vielfältig. Mangelnde Körperhygiene ist aber kein Auslöser für eine Fußpilzerkrankung. Wichtig ist, nach dem Duschen oder Sport die Zehenzwischenräume gut zu trocknen.
Wie wird Fußpilz festgestellt?
Der Hautarzt wird als Dermatologe bezeichnet. Bei der ärztlichen Untersuchung werden die betroffenen Hautstellen untersucht und nach Beschwerden gefragt.
Außerdem entnimmt der Arzt oder die Ärztin eine Hautprobe, um andere Hauterkrankungen auszuschließen. Die Hautprobe wird im Labor auf Pilzsporen untersucht. Das Testergebnis liegt in der Regel am nächsten Tag vor.
Was sieht ähnlich wie Fußpilz aus?
Neurodermitis kann ähnlich wie Fußpilz aussehen: Es zeigen sich rissige, gerötete Hautpartien, die stark jucken und sich schuppen. Daher inspiziert der Arzt die Hautschuppen auch genauestens auf Pilzbefall.
Fußpilz: Verlauf und Komplikationen
Meist hochchronischer Verlauf. Keine Selbstheilungstendenz! [4]
Fußpilz ist keine Bagatellerkrankung! Durch den Pilzbefall wird die natürliche Abwehr der Haut geschwächt. Bakterien und Viren können leichter in tiefere Hautschichten eindringen und dort Schaden anrichten und z. B. zu bakteriellen Infektionen führen.
Unbehandelter Fußpilz kann sich auch auf die Fußnägel ausbreiten, was zu verdickten, verfärbten und brüchigen Fußnägeln führt. Daher ist eine frühe Behandlung sehr wichtig, um Nagelpilz zu verhindern, der sehr viel schwieriger zu behandeln ist.
Behandlung von Fußpilz
Fußpilz sollte möglichst frühzeitig behandelt werden, um eine Ausbreitung und Verschlimmerung zu vermeiden. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die von rezeptfreien pilztötenden Cremes über Heilpflanzen bis hin zu Hausmitteln reichen.
Schulmedizin
- Antimykotische Cremes: Diese Pilzbekämpfungsmittel sind in Apotheken frei verkäuflich und enthalten Wirkstoffe wie Clotrimazol, Miconazol oder Terbinafin. Sie werden direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und sollten regelmäßig über mehrere Wochen verwendet werden, auch wenn die Symptome bereits verschwunden sind.
- Antimykotische Sprays und Puder: Für Menschen, die stark schwitzen, können antimykotische Puder oder Sprays eine praktische Ergänzung zur Behandlung sein, da sie die Füße trocken halten und so das Pilzwachstum eindämmen.
- Tabletten: In schweren oder wiederkehrenden Fällen kann ein Arzt orale Antimykotika verschreiben, die systemisch wirken und den Pilz von innen heraus bekämpfen. Diese Medikamente sind jedoch nur bei hartnäckigen Infektionen notwendig. Gut verträglich sind diese Medikamente besonders, wenn sie in niedriger Dosis (z. B. 1 x pro Woche) eingesetzt werden. Dann entfallen auch häufige Blutkontrollen.
Manchmal erschweren resistente Pilzarten die Therapie, weil dann gängige Medikamente nicht anschlagen. Hier kann eine Resistenztestung helfen und Heilpflanzen ergänzend nützlich sein.
Heilpflanzen bei Fußpilz
Es gibt einige Heilpflanzen, die nicht nur gegen Bakterien wirken, sondern auch gegen Pilze. Hier die Empfehlungen aus der Phytodoc-Redaktion.
Thymianöl wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze!
Thymianöl wirkt im Laborversuch antibiotisch. Thymol zählt zu den am stärksten antibakteriell und antiviral wirkenden Einzelkomponenten ätherischer Öle. Unter bestimmten Versuchsbedingungen wird auch das Pilzwachstum gebremst (antimykotisch) und die Produktion von Pilzgiftstoffen gehemmt. Thymianöl ist also auch einen Versuch wert bei Fußpilz.
Einjähriger Beifuß gegen Fußpilz
Artemisia annua, auch bekannt als Einjähriger Beifuß, ist eine asiatische Heilpflanze, die seit vielen Jahren erfolgreich zur Behandlung von Malaria eingesetzt wird. Der wirksame Inhaltsstoff ist das Sesquiterpenlacton Artemisinin. Darüber hinaus hat Artemisia annua in Studien auch gezeigt, dass die ätherischen Öle pilzhemmende (antimykotische), antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen, was sie zu einem vielversprechenden, pflanzlichen Heilmittel bei Pilzinfektionen, einschließlich Fußpilz und Nagelpilz, machen könnte.
Die Fangemeinde im Internet nutzt den Einjährigen Beifuß sowie schon bei diversen Hautinfektionen.
Wie ist die Studienlage?
Es gibt noch keine spezifischen Studien, die ihre Wirksamkeit direkt bei Fußpilz untersuchten. Allerdings lassen sich aus der vorhandenen Forschung einige relevante Erkenntnisse ableiten:
Antimykotisches Potenzial
Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Extrakte des Einjährigen Beifußes gegen verschiedene Pilzstämme wirksam sind. Insbesondere die ätherischen Öle der Pflanze zeigen eine starke antimikrobielle Aktivität gegen Bakterien und Pilze.
Breites Wirkspektrum
Artemisia annua enthält über 245 verschiedene Wirkstoffe, wobei Experten von mehr als 600 biologisch aktiven Inhaltsstoffen ausgehen. Diese Vielfalt an Substanzen könnte synergistisch gegen verschiedene Pilzarten wirken, einschließlich jener, die Fußpilz verursachen.
Vergleich mit herkömmlichen Behandlungen
Im Vergleich zu traditionellen Behandlungsmethoden bietet Artemisia annua einige potenzielle Vorteile:
- Natürlicher Ansatz: Als pflanzliches Heilmittel enthält es keine synthetischen Inhaltsstoffe
. - Geringeres Nebenwirkungsrisiko: Natürliche Behandlungen haben oft weniger Nebenwirkungen als synthetische Antimykotika
. - Tiefenwirkung: In Kombination mit DMSO (Dimethylsulfoxid) könnte Artemisia annua tiefer in den betroffenen Bereich eindringen und so eine effektivere Behandlung ermöglichen
.
Fazit
Trotz des vielversprechenden Potenzials von Artemisia annua gegen Pilzinfektionen im Allgemeinen fehlen spezifische Studien zur Wirksamkeit bei Fußpilz. Hier wären weitere gezielte Studien wünschenswert, um seine Wirksamkeit speziell bei Fußpilz zu bestätigen. Bis dahin sollten Betroffene die Anwendung mit einem Arzt oder einer Heilpraktikerin besprechen, insbesondere bei schweren Pilzinfektionen.
Teebaumöl
Teebaumöl ist das ätherische Öl des Australischen Teebaums und ist bekannt für seine antimykotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Es hilft bei Entzündungen und Erkrankungen der Haut, so auch bei Fußpilz. Einige Tropfen Teebaumöl in ein Trägeröl gemischt (z. B. Olivenöl) können direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Es ist wichtig, dies regelmäßig zu tun, um den Pilz effektiv zu bekämpfen.
Hinweis: Teebaumöl muss frisch produziert eingesetzt werden, da bei alter/oxidierter Ware das Allergierisiko deutlich steigt.
Knoblauch
Knoblauch enthält eine Substanz namens Allicin, die antimykotisch wirkt. Zerdrückter Knoblauch kann in Olivenöl gemischt und auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Allerdings kann Knoblauch auf empfindlicher Haut Reizungen verursachen, daher sollte dies vorsichtig getestet werden.
Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Fußpilz helfen können
Hausmittel gegen Fußpilz
Neben den klassischen Behandlungsmethoden gibt es auch eine Reihe von Hausmitteln, die bei leichten Fußpilzinfektionen helfen können:
- Essigbäder: Ein Fußbad mit Essig kann das Hautmilieu saurer machen und so das Pilzwachstum hemmen. Dazu mischt man ein Teil Apfelessig mit vier Teilen warmem Wasser und taucht die Füße etwa 15-20 Minuten lang in das Bad.
- Backpulver: Ein Fußbad mit Backpulver kann helfen, die Feuchtigkeit zwischen den Zehen zu reduzieren und so das Wachstum des Pilzes zu hemmen. Nach dem Bad sollten die Füße gründlich abgetrocknet und, falls nötig, mit einer antimykotischen Creme behandelt werden.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Fußpilz
Vorbeugende Maßnahmen sind der beste Weg, um eine erneute Infektion zu verhindern oder gar nicht erst auftreten zu lassen:
- Trockene Füße: Es ist wichtig, die Füße nach dem Duschen oder Baden gründlich abzutrocknen, besonders die Zehenzwischenräume. Hier kann auch ein Föhn helfen. Luftdurchlässige Socken aus Baumwolle oder Wolle sollten bevorzugt werden.
- Atmungsaktives Schuhwerk: Schuhe, die gut belüftet sind, helfen, die Füße trocken zu halten. Es ist ratsam, im Sommer offene Schuhe zu tragen und im Winter regelmäßig die Schuhe zu wechseln, um sie trocknen zu lassen.
- Schuhe und Socken regelmäßig wechseln: Feuchte Schuhe sollten ausreichend Zeit haben, um zu trocknen, bevor man sie wieder trägt. Socken sollten täglich gewechselt werden, besonders nach sportlichen Aktivitäten.
- Öffentliche Einrichtungen: In Schwimmbädern, Saunen oder Gemeinschaftsduschen sollten immer Badeschlappen getragen werden, um direkten Kontakt mit möglicherweise pilzverseuchten Oberflächen zu vermeiden.
- Barfuß gehen, allerdings nicht auf Teppichen in Hotelzimmern.
Quellen/Weitere Informationen
- Sohail, A., Ahmad, I., & Ali, R. (2021). In vitro antifungal potential of Artemisia annua and its fractions against human pathogenic fungi. Journal of Herbal Medicine, 27, 100442.
- Abad, M. J., Bedoya, L. M., Apaza, L., & Bermejo, P. (2012). The Artemisia L. genus: A review of bioactive essential oils. Molecules, 17(3), 2542-2566.
- gesund.bund.de: Fußpilz (Stand 10/24)
- Altmeyers Enzyklopädie – Tinea pedis (Stand 10/24)
- Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft: Tinea der freien Haut, Absatz 2.1: Tinea pedis (Stand 10/24)
- wundzentrum-hamburg.de: Behandlungsstandard: Therapie von Pilzinfektionen der Haut und der Nägel bei Menschen mit chronischen Wunden (Stand 10/24)
- Bilia AR, Santomauro F, Sacco C, Bergonzi MC, Donato R. Essential Oil of Artemisia annua L.: An Extraordinary Component with Numerous Antimicrobial Properties. Evid Based Complement Alternat Med. 2014;2014:159819.
- Rolta R, Sharma A, Sourirajan A, Mallikarjunan PK, Dev K. Combination between antibacterial and antifungal antibiotics with phytocompounds of Artemisia annua L: A strategy to control drug resistance pathogens. J Ethnopharmacol. 2021;266:113420.