Verlauf und Komplikationen
Verlauf und KomplikationenBeim Fortschreiten der Krankheit kann es zu Eiterbildung in der Gallenblase kommen. Auch ein Gallenblaseneinriss (Perforation, Ruptur) kann die Folge einer chronischen Entzündung sein. Dann ergießt sich der Inhalt der Gallenblase in die Bauchhöhle und es drohen eine Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) sowie eine Blutvergiftung (Sepsis).
Das Anstauen von Gallenfüssigkeit führt zu einer Vergrößerung der Blase (Hydrops). Bei manchen Menschen kann es aufgrund einer anatomischen Besonderheit durch einen Gallenstein auch zu einem Rückstau des Galleninhalts in das Bauchspeicheldrüsengangsystem kommen, was dann eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) auslösen kann.
Wenn sich bei einer Stauungsgallenblase bzw. einer chronischen Gallenentzündung Calzium in die Wand der Gallenblase einlagert, kann eine so genannte „Porzellangallenblase“ entstehen, deren Wand verkalkt und verhärtet.
Gallensteine, eine chronische Gallenblasenentzündung und eine Porzellangallenblase sind außerdem Risikofaktoren für die Entstehung eines Karzinoms.
Weitere Komplikationen von Gallenblasenerkrankungen bzw. -entzündungen sind die Gelbsucht (Ikterus, siehe Symptome bei Gallenblasenentzündung), wobei es auch zu Leberschäden durch den Rückstau des Gallensaftes kommen kann.
Auch ein Darmverschluss (Ileus) kann durch Gallensteine ausgelöst werden, wenn diese zwar den Gallengang unter Auslösung von Schmerzen und Reizsymptomen passiert haben, dann aber unter ungünstigen Bedingungen (wie wenig trinken, Darmverstopfung, Engen im Darm u.a.) den Darmdurchgang verlegen und damit den Weitertransport des Stuhls behindern. Es können dadurch unter Umständen heftige Schmerzen, starkes Erbrechen und sogar lebensbedrohliche Situationen entstehen. So entzündet sich im ungünstigsten Fall die ganze Darmwand und es besteht die Gefahr des Übergreifens auf größere Teile des Bauchraums (= Bauchfellentzündung, Peritonitis). Durch eine sofortige Operation kann das meist noch abgewendet werden.
Komplikationen nach einer Operation mit Gallenblasenentnahme
Auch wenn man bei einer Operation vermutet, dass das Problem von Grund auf gelöst ist, haben bis zu 35 % der Operierten ein Jahr später immer noch Symptome im Bauchbereich. Dabei kann es sich z.B. um Narben (Strikturen) oder neu gebildete oder Reststeine im Gallengang handeln.
Normalerweise sammelt die Gallenblase die Galle und gibt diese bei Mahlzeiten gesammelt ab. Der stetige Gallenfluss bei einer fehlenden Gallenblase kann Probleme bereiten. Es kommt häufig zu einer gallerückflussbedingten (Reflux der Galle in den Magen) Magenschleimhautentzündung (C-Gastritis).
Man unterscheidet je nach Art und Herkunft der Entzündung:
- absteigende (von der Leber ausgehend)
- aufsteigende (von Pankreas, Dünndarm oder Gallenblase)
- akute Entzündungen
- chronische Entzündungen
- Entzündung der Gallengänge innerhalb und/oder
- Entzündung der Gallengänge außerhalb der Leber