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Symptome und Diagnostik bei Multipler Sklerose

Nervensymptome

Multiple Sklerose äußert sich über Nervensymptome. Die Symptome bei einem Schub halten mindestens 24 Stunden an und können nicht durch eine Infektion (mit Fieber) erklärt werden.

Symptome

  • Kribbeln (Parästhesien) oder Schmerzen
  • Muskelkrämpfe (Spastiken), Muskelschwäche und Koordinations-, Gleichgewichts- und Gangstörungen („ungeordneter“ Gang)
  • Lähmungen (Paresen),
  • auffallend schnelle Ermüdbarkeit (Fatigue)
  • Blasenfunktions- sowie Darmstörungen
  • Sexualstörungen
  • Sehstörungen

Seltener trifft man Sprachstörungen und Gesichtslähmungen, Gesichtsschmerzen (Trigeminusneuralgie), Depressionen und Schlaflosigkeit an. Oft leiden die Betroffenen auch unter Konzentrationsstörungen, Depressionen und kognitiven Störungen.

Wann zum Arzt

Wenn sie Gefühlsstörungen an Händen und Füßen haben (Taubheit, Kribbeln) oder plötzlich Gangstörungen bemerken, ist ein Arzt der beste Ansprechpartner. Auch wenn die Symptome nach etwa einem Monat wieder verschwinden besteht keine Entwarnung. Schübe sind typisch für Multiple Sklerose. Daneben können (einseitige) Augensymptome auf Multiple Sklerose hindeuten: Die Augenbewegung schmerzt und das Sehvermögen verschlechtert sich (Nebel, Schleier, Doppelsehen, Farbwahrnehmung).

Diagnostik

Was Sie vom Arzt erwarten können

Um eine Multiple Sklerose zu erkennen, müssen oft verschiedene Diagnoseverfahren kombiniert werden. Neben der normalen neurologischen Untersuchung sind das einige Tests:

  • Bei akustischer oder optischer Reizung leitet man die elektrischen Signale ab, die im Gehirn ankommen.
  • Mit einem EEG (Elektro-Enzephalogramm) zeichnet man die Gehirnströme auf.
  • Zur Liquor-Untersuchung entnimmt man durch eine Lumbalpunktion eine Probe von Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit und testet sie im Labor auf Zellen, bestimmte Proteine (Eiweiße), Antikörper und Erreger (Viren oder Bakterien wie Borrelien).
  • Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspinbilder vom Gehirn). Gesucht werden Herde zerstörten Gewebes („Läsionen“). Um sie sichtbar zu machen, setzt man ein Kontrastmittel ein (Gadolinium).

Laborchemische Untersuchungen und Gewebsproben (Biopsien) dienen hier mehr dazu, andere Krankheiten auszuschließen wie:

  • Autoimmunkrankheiten wie Kollagenosen (z.B. Lupus Erythematodes)
  • Nervenkrankheiten (Guillan-Barré-Syndrom, Polyneuropathien)
  • Entzündungen wie Gefäßentzündungen (Vaskulitiden)
  • Infektionskrankheiten wie Borreliose, Masern, Röteln, Zoster, Syphilis, HIV oder
  • andere Nervenerkrankungen wie erbliche Nervenerkrankungen und Polyneuropathien durch andere Ursachen wie Alkoholsucht, Vitaminmängel (B1, B6, B12, Folsäure) und Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Um einen Hinweis auf die Veranlagung zu bekommen wird der Arzt auch nach Krankheiten (Autoimmunerkrankungen, Allergien) in der Familie fahnden.

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