Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Pflanzenprofil von Johanniskraut

1
0

Namensgeber: Johannes der Täufer

Johanniskraut (Hypericum perforatum L.) ist in Europa und Asien beheimatet. Seit 2000 Jahren ist seine heilende Wirkung bekannt. Zur Sommersonnenwende hat das Johanniskraut seine Hauptblütezeit. Im Mittelalter wurde das Johanniskraut in der Johannisnacht (24. Juni) gesammelt, um Hexen und Geister abzuwehren und um sein Haus vor Blitzschlag zu schützen. Einer Legende nach bildete sich die Pflanze aus dem Blut Johannes des Täufers, woraus dann der Name Johanniskraut entstand. Da beim Zerreiben der Blüten roter Saft austritt, der die Haut blutrot färbt, wird die Pflanze gerne mit dem Glauben an Wunder in Verbindung gebracht.

Aussehen und Herkunft

Johanniskraut ist eine mehrjährige Pflanze, die etwa 60 cm hoch wird und durchscheinend punktierte („perforierte“) Laubblätter trägt. Diese „Punkte“ sind Öldrüsen. Die Blütenstände sind goldgelb und mit vielen Blüten besetzt. Für medizinische Zwecke werden die getrockneten, blühenden, oberirdischen Teile der Pflanze verwendet. Johanniskraut ist v.a. für seine stimmungsaufheiternde Wirkung bekannt, die erstmals im frühen 19. Jahrhundert beschrieben wurde. Durch die Einführung vieler Medikamente gegen Depressionen geriet es jedoch Mitte des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit und wurde erst gegen Ende der 1980iger Jahre wieder entdeckt.

Gewinnung

Die Ernte von Johanniskraut findet zur Blütezeit statt. Dabei wird der sog. Blütenhorizont gewonnen. Dies sind die oberen 20 cm der Pflanze mit Stängeln, Blättern und Blüten. Anschließend werden die Pflanzen schonend getrocknet. Die getrockneten und zerkleinerten Pflanzenteile werden mithilfe eines geeigneten Lösungsmittels (z.B. Alkohol-Wassergemisch) extrahiert. Dabei werden die wichtigen Inhaltsstoffe aus der Pflanze herausgelöst. Das Lösungsmittel wird anschließend unter Ausschluss von Luft (Vakuum) verdampft.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Ammon, H.P.T. (Hrsg.): Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 9. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin, 2004
  2. Ärzte-Zeitung, 15.01.2004
  3. Ärzte Zeitung 08.07.2003
  4. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte 2008
  5. Deutsche AIDS Hilfe, Homepage, Johanniskraut, Stand Dezember 2009
  6. Dingermann, T., Hiller, K., Schneider, G., Zündorf, I.: Schneider Arzneidrogen, 5. Auflage, Elsevier GmbH, München 2004
  7. Fattinger, K., Meier-Abt, A., Schweiz. Med. Forum, 23. Juli 2003, Nr. 29/30, S. 693 – 700
  8. Fava, M. et al., J. Clin. Psychopharmacol. 2005, 25 (5), 441 – 447 (Medline-abstract)
  9. Frohne, D.: Heilpflanzenlexikon, 7. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2002
  10. Gulick, R. M. et al.: Phase I studies of hypericin, the active compound in St. John's Wort, as an antiretroviral agent in HIV-infected adults. AIDS Clinical Trials Group Protocols 150 and 258. Ann Intern Med. 130(6):510-4. 1999
  11. Hänsel R., Sticher, O. Pharmakognosie – Phytopharmazie, 7. Auflage, Springer-Verlag, Heidelberg 2004
  12. www.heilpflanzen-welt.de Monographie Hyperici herba (Johanniskraut), Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 5.12.1984, berichtigt 2.3.1989, zitiert in multi MED vision GbR, Hamburg(13.12. 2007)
  13. Henderson L. et al.: St John's wort (Hypericum perforatum): drug interactions and clinical outcomes. Br J Clin Pharmacol. 54(4):349-56, 2002
  14. James, J.S.: St. John's wort warning: do not combine with protease inhibitors, NNRTIs. AIDS Treat News. 18;(No 337):3-5, 2000
  15. Knipp-Selke, A., Techniker Krankenkasse, 24.04.2003
  16. Linde, K. et al., Br. J. Psychiatry 2005, 186, 99 – 107 (Medline-abstract)
  17. Linde, K. et al., Cochrane Database Syst. Rev. 2005; (2): CD000448 (Medline-abstract)
  18. Martarelli, D. et al., Cancer Lett. 2004, 210 (1), 27 – 33 (Medline-abstract)
  19. Maury, W. et al.: Identification of light-independent inhibition of human immunodeficiency virus-1 infection through bioguided fractionation of Hypericum perforatum. Virol J. 6: 101, 2009
  20. Perfumi, M. et al., Alcohol & Alcoholism, 2001, 36(3), 199 – 206
  21. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2007
  22. Schüle, C. und Laakman, G., Forschung und Praxis, 03.03.2003 (Ärzte Zeitung)
  23. Schulte-Löbbert, M., PTA-Forum (Magazin der Pharmazeutischen Zeitung) 2003
  24. Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, 76227 Karlsruhe www.neuroplant.de (2008)
  25. Tedeschi, E. et al., The Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, 2003, 307, 254 – 261
  26. Widy-Tyskiewicz, E. et al., Biol. Pharm. Bull., 2002, 25 (10), 1289 - 1294
  27. Williams, J. W. Jr., Holsinger, T., BMJ USA 2005, 5, 154 – 155
  28. van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2004
  29. Ghasemi Pirbalouti A et al: Chemical composition and bioactivity of essential oils of Hypericum helianthemoides, Hypericum perforatum and Hypericum scabrum. Pharm Biol. 2014 Feb;52(2):175-81. doi: 10.3109/13880209.2013.821663

  30. Dicheva S et al: Johanniskraut bei Depression. DAZ 2014, Nr. 24, S. 40, 12.06.2014

  31. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 4. Auflage, Nachdruck, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2010

  32. Bombastus Werke AG: Gebrauchsinformation: Information für den Anwender: „Johannis Kraut“ Arzneitee zum Einnehmen nach Bereitung eines Teeaufgusses. Gebrauchsinformation vom Mai 2014

Für die Literatursuche der Journals wurde die Datenbank MEDLINE verwendet. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez

Fragen Sie den PhytoBot!
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x