Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Tierversuche mit verschiedenen Präparationen von Echinacea zeigten, dass diese kaum als Zellgifte wirken (niedrige Toxizität). Weitere Experimente zeigten keine erbgutverändernden Eigenschaften in Bakterien, menschlichen Zellen und Mäusen.
Im Welt-Gesundheits-Zentrum in Upsala (WHO-UMC) wurden bis 2004 259 Berichte mit möglichen Nebenwirkungen bei oraler Echinacea-Einnahme eingereicht. Dabei bestand lediglich ein Verdacht auf Nebenwirkungen von Echinacea, der zwingende Zusammenhang wurde bisher nicht bewiesen. Als mögliche Nebenwirkungen werden Bauchschmerzen, Wasseransammlung im Gewebe, Atemnot, Übelkeit, Juckreiz und Ausschlag genannt.
Es liegen keine Untersuchungen für Langzeit-Anwendungen vor.
Bei Injektionen können Schüttelfrost, Fieberreaktionen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Vereinzelt sind auch schwere allergische Reaktionen vom Soforttyp mit anaphylaktischem Schock, Lidödem, massiver Atemnot und Exanthem (Hautausschlag) beobachtet worden.
Echinacea sollte nicht angewandt werden bei chronischen Erkrankungen, die sich allmählich verschlechtern. Dazu gehören u.a.: Tuberkulose, Leukämie, entzündliche Erkrankungen des Bindegewebes, Multiple Sklerose und andere Autoimmunerkrankungen. In England wird auch bei AIDS-Erkrankungen und den Folge-Infektionen von der Echinacea-Verwendung abgeraten. Da Echinacea das Immunsystem beeinflusst, wird auch bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, zu Vorsicht geraten.
Allergierisiko: Pflanzen der Asteraceae-Familie, zu denen Echinacea zählt, können allergische Reaktionen auslösen. Personen mit einer bereits bekannten Überempfindlichkeit gegen Korbblüter sollten Echinacea-Produkte daher meiden.
Die Einnahme von Echinaceaprdukten kann auch die Verwertung von Medikamenten beeinflussen: Der Abbau von Koffein ist beispielsweise signifikant verlangsamt. Im Gegensatz dazu wird Midazolam, ein Beruhigungsmittel aus der Klasse der Benzodiazepine, schnellerer abgebaut. Der Grund: Zum Schutz gegen mögliche schädigende Stoffwechselprodukte hat die Zelle verschiedene Abwehrstrategien entwickelt. Echinacea-Extrakt hemmt im Reagenzglas dieses Entgiftungssystem (das Zytochrom-System p450 (CPY3A4)).
In Schwangerschaft und Stillzeit gilt: Unter 206 Frauen, die einen Medikamenten-Service wegen des Gebrauchs von Echinacea-Produkten während ihrer Schwangerschaft angerufen hatten, konnte kein Effekt auf die Rate der Missbildungen oder Frühgeburten festgestellt werden. Im Tierversuch waren jedoch weniger Föten überlebensfähig. Auf eine Echinacea-Einnahme sollte daher in Schwangerschaft und Stillzeit aus Vorsichtsgründen verzichtet werden.